Da hat sich mal ein Buch der anderen Art bei mir eingeschlichen. Wer ein „normales“ Kochbuch über Roggen und Schwarzbrot erwartet, der wird enttäuscht. Wer allerdings offen für Neues ist, wird durch viele neue Informationen belohnt.
Der Untertitel anbauen – mahlen – backen – genießen ist somit auch Programm. Man erfährt in dem Buch zuerst einmal viel Neues über die Geschichte des Roggens, die Pflanze selbst und welche Sorten und Züchtungen es gibt.
Auch über typische Roggen-Anbaulandschaften in Österreich erfährt man einiges. Anschließend beginnt der für mich fast schönste Teil des Buches: die Müllerei und die Bäckerei. Wie funktionieren die Mühlen, was sind Mahlprodukte und wo stehen noch Mühlen in Österreich. Schöne Fotos machen da Lust, die eine oder andere Mühle mal zu besuchen.
Das Kapitel über die Bäckerei und die Bäckerlandschaft Österreichs zählt für mich zum Highlight des Buches. Beim Durchblättern steigt die Lust auf eine warmes Roggenbrot mit Butter und glückerweise findet man noch Hinweise zu guten Roggenbäckereien aus ganz Österreich – in Salzburg sind das unter anderem die St. Peter Stiftsbäckerei und der Itzlinger.
Den letzten Teil des Buches nehmen rund 20 Rezepte mit Roggen ein. Von Brot wie den Roggenstangerl oder den Wachauer Laiberl, der Schwarzbrotsuppe bis zu Süßspeisen wie dem würzigem Lebkuchen-Scheiterhaufen spannt sich der Bogen. Ich hab mich gleich an die Gefüllten Wachauer Spinatknödel gemacht und die sind einfach nur super!
Wer also ein reines Kochbuch zum Thema Roggen sucht: Finger weg. Wer aber Interesse an der Bedeutung des Roggens und vielen Hintergrundinformationen hat, dem kann ich das Buch nur empfehlen.
Roggen und Schwarzbrot von Rita Kichler, Helmut Reiner
Format 21 x 24 cm
Buch-Bindung Hardcover
Preis € 25,00
ISBN 978-3-7025-0743-5